Mitnahmestapler
Mitnahmestapler – Immer dabei und einsatzbereit
Mitnahmestapler sind spezielle Flurförderzeuge, die am Heck eines LKW oder Anhängers transportiert werden. Ihr Zweck ist es, den LKW-Fahrer in die Lage zu versetzen, seine Fracht selbständig und ohne Wartezeiten zu laden oder entladen. Mitnahmestapler sind häufig bei Speditionsverkehren, in der Lebensmittellogistik, bei Transporten von speziellen Gütern (Langgut, Fenster, Baustoffe, Futtermittel) sowie bei Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Einsatz.
Aufbau und Funktion von Mitnahmestaplern
Üblicherweise handelt es sich bei Mitnahmestaplern um dieselbetriebene Frontstapler, seltener sind auch elektrisch angetriebene Modelle zu finden. Aufgrund der bei Diesel unvermeidbaren Emissionen dürfen Stapler mit Verbrennungsmotor ausschließlich im Außenbereich eingesetzt werden, während elektrische Modelle auch in der Halle genutzt werden können.
Ein wichtiges konstruktives Ziel bei der Entwicklung von Mitnahmestaplern ist die Reduktion des Eigengewichtes und der Maße des Staplers, denn Gewicht und Abmaße eines mitgeführten Staplers verringern die mögliche Zuladung auf dem LKW. Aus diesem Grund werden Mitnahmestapler meist nicht auf der Ladefläche selber, sondern nach dem Schließen der Türen außen am LKW oder Anhänger platziert und gesichert. So bleibt die Ladefläche voll erhalten und es muss nur das Eigengewicht des Staplers bei der Frachtplanung berücksichtigt werden.
Mitnahmestapler können sowohl wie andere Staplertypen auch vom Fahrersitz aus bedient werden, es gibt jedoch auch ferngesteuerte Stapler ohne Fahrerkabine, die besonders platzsparend in einer speziellen Transportbox untergebracht werden können. Diese Box-montierten Stapler sind universell einsetzbar und bieten höchste Stabilität und Fahrsicherheit bei besonders kompakten Maßen.
Da Mitnahmestapler häufig auch auf unebenem und nicht ausreichend befestigtem Gelände eingesetzt werden, sind ihre Reifen größer als bei Indoor-Frontstaplern und anders als diese oftmals luftgefedert. Zudem handelt es sich meist um 3-Rad-Stapler, bei denen entweder nur das lenkbare Hinterrad angetrieben ist oder die über Allradantrieb verfügen und somit auch bei nassem oder nachgiebigem Untergrund ausreichend Traktion bieten. 3-Rad-Stapler sind besonders wendig und lassen sich auch in räumlich beengten Situationen gut manövrieren.
In weniger als einer Minute einsatzbereit
Gerade bei der Warendistribution kommt es auf Geschwindigkeit an. Knappe Tourenpläne und Staus auf den Autobahnen und Landstraßen erhöhen den Zeitdruck für den Fahrer zusätzlich. Mitnahmestapler beschleunigen die Prozesse des Be- und Entladens auch dadurch, dass sie in weniger als einer Minute abgeladen und einsatzbereit sind und selbst auf engstem Raum flexibel agieren. Fernsteuerbare Box-montierte Mitnahmestapler sind noch schneller aus- und wieder eingeladen, was sich insbesondere bei Touren mit vielen Zwischenstopps rechnet.
Die Geräte sind als Speziallösungen für den Straßentransport technisch eher einfach gehalten, das bedeutet, dass sie insbesondere bei der elektrischen und elektronischen Ausstattung weniger bieten als Frontstapler für den Hallenbereich. Das wirkt sich nicht nur auf die Anschaffungskosten aus, sondern stellt auch sicher, dass ein Mitnahmestapler im täglichen Einsatz auch bei unterschiedlichen Bedingungen stabil und zuverlässig funktioniert und möglichst wenig anfällig für Verschleiß und Reparaturen ist.
Technische Spezifikationen Mitnahmestapler
Mitnahmestapler weisen typischerweise ein Eigengewicht von 1,2 bis 3 Tonnen auf, abhängig von Motorisierung und Antrieb. Ihre Hubhöhe ist ausreichend, um Paletten oder Gitterboxen auch übereinander einladen zu können, die maximale Nutzlast reicht von 1,2 bis etwa 2,5 Tonnen.
Die Transporteinrichtung am LKW oder Anhänger ist ein Sonderaufbau und muss vom TÜV abgenommen werden. Sie wird auch im Rahmen der regelmäßigen Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfung technisch überprüft. Davon unabhängig muss auch der Mitnahmestapler selber durch den Hersteller oder einen Fachbetrieb jährlich überprüft werden, die Prüfung wird durch eine Prüfplakette dokumentiert.